Weniger Berufsunfälle aber höhere Heilungskosten
Der grösste Schweizer Unfallversicherer Suva hat 2013 erneut leicht weniger Berufsunfälle registriert. Die Zahl sank um 2107 auf 181 500 Unfälle. Die Heilungskosten stiegen dagegen um 12,4 Prozent auf 1,15 Milliarden Franken.
Insgesamt meldeten bei der Suva 1,9 Millionen Versicherte 462 776 Unfälle und Berufskrankheiten, 705 mehr als im Vorjahr. Statistisch gesehen passierten im vergangenen Jahr in der Schweiz jede Stunde über 50 Unfälle, wie die Suva am Mittwoch mitteilte.
Die Zahl der registrierten Berufsunfälle hingegen ist zum zweiten Mal in Folge wieder leicht rückläufig. Im vergangenen Jahr ging die Zahl (181 500) um 1,15 Prozent zurück, die Zahl der Nichtberufsunfälle (263 021) stieg um 0,78 Prozent an.
Die Suva zahlte rund 3,4 Prozent mehr Taggelder aus als im Vorjahr, total 1,27 Milliarden Franken. Die durchschnittliche Bezugsdauer stieg um 1,9 Prozent auf 40,3 Tage.
Anstieg wegen Fallpauschalen
Der Anstieg der ärztlichen und therapeutischen Behandlungskosten ist gemäss Suva auf wegfallende Gelder der Kantone und das neue Fallpauschalensystem Swiss DRG zurückzuführen. Hinzu kam ein Abrechnungsstau bei den Spitälern.
Bei den stationären Tarifen seien bis 2013 die von den Kantonen geleisteten Beiträge vollständig weggefallen, schreibt die Suva. Ausserdem müssten sich die Unfallversicherer seit Einführung der Fallpauschalen im Jahr 2012 auch an den Immobilienkosten der Spitäler beteiligen. Wegen eines Abrechnungsstaus bei den Spitälern rechnete die Suva 40 Prozent der Kosten erst im Folgejahr ab.
Die Suva bemühe sich, die ansteigenden Heilungskosten im Griff zu behalten, heisst es in der Mitteilung weiter. So prüft der Versicherer jährlich rund zwei Millionen Rechnungen. Damit will er verhindern, dass wiederkehrend rund 140 Millionen Franken zu unrecht ausbezahlt werden. Daneben geht die Suva jedes Jahr rund 300 Fällen wegen möglichen Versicherungsmissbrauchs nach.
Mehr neue Invalidenrenten
2013 sprach die Suva 1776 neue Invalidenrenten, 2012 waren es 1584. Die Gesamtkosten der neuen Invalidenrenten stiegen von 438 auf 491 Millionen Franken. Insgesamt beziehen rund 100 000 Personen eine Rente der Suva, gut drei Viertel davon sind Invalidenrenten und knapp ein Viertel Hinterlassenenrenten.
Auch die Rentenkosten dürften gemäss Suva in Zukunft weiter ansteigen. Grund sind gesunkene Zinsen bei der Kapitalisierung der Renten sowie eine höhere Lebenserwartung.