,,Als Musikerin braucht man viel Raum und Zeit für Kreativität“
Eliane Müller erzählt im Neutrass-Blog
Eliane Müller ist eine Singer- / Songwriterin und Pianistin aus Hochdorf. Sie gewann 2012 die dritte Castingshow «Die grössten Schweizer Talente» (DGST). Im Interview mit Anja Züst erzählt sie vom Aufwand für den Erfolg und ihren Träumen.
Was benötigt man für den Beruf als Musikerin?
Nebst ganz viel Freude an der Musik selbst, verlangt der Job nach viel Kreativität, Ausdauer, Wille und auch Fleiss. Und auf ein vertrauenswürdiges Team und tolle Musiker an meiner Seite möchte ich auch nicht verzichten.
Man hört ja immer wieder, dass es in der Schweiz für Künstler schwierig ist, Fuss zu fassen. Teilen Sie diese Ansicht?
Musik ist überall ein hartes Business. Das sind übrigens andere Märkte ebenfalls. Nebst Fleiss und Wille braucht es bestimmt eine gute Prise Glück und ein fundiertes Netzwerk. Die Möglichkeiten in der Schweiz sind rein geographisch begrenzter als zum Beispiel für Musiker in den Staaten. Dafür ist der Markt überschaubarer und die kurzen Distanzen zwischen den Landesgrenzen erleichtern auch den Alltag.
Sie erlangten durch das Format der Castingshow Berühmtheit. Worin sehen Sie die Vor- und Nachteile der Castingshows?
Man darf grundsätzlich nicht vergessen, dass Castingshows Unterhaltungssendungen sind, also nicht zwingend Talente fördern, sondern vielmehr das Publikum bei Laune halten. Das muss man sich schon bewusst sein. Eigentlich ist es fast wie eine Karriere in verkehrter Reihenfolge: Man wird berühmt und muss danach unter Beweis stellen, dass der Titel oder die Platzierung verdient ist. Das war auch bei mir so. Erst nach dem Gewinn der Show DGST begann ich Eliane als Künstlerin zu definieren. Die harte Arbeit folgte in den Monaten danach und es hing auch von viel Glück ab, dass ich tolle Leute an meiner Seite hatte.
Sie sind eine der wenigen Frauen, die es in der Schweiz mit der Musik nach ganz oben geschafft haben. Salopp gefragt: ist die Schweizer Musikbranche frauenfeindlich?
Nein, wenn wir von der Popszene sprechen, dann ist sie das überhaupt nicht. Aber wie gesagt, der Musikmarkt verlangt schon nach viel Ausdauer und Wille, da muss man sich vielleicht manchmal etwas mehr behaupten als ein Mann an derselben Stelle. Ich denke, es ist einfach eine Tatsache, dass wir Frauen in der Schweizer Musikszene in der Unterzahl sind. Ob das ein Nachteil ist? Ich weiss es nicht. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich geniesse die Bühnenstunden mit meinen sechs Musikern extrem.
Wie kamen sie erstmals in Kontakt mit der Neutrass und welche Berührungspunkte und Erfahrungen haben sie bisher mit ihr gemacht?
Vor einigen Jahren habe ich den Geschäftsführer Pascal Walthert während meiner Tätigkeit als Teilzeitmitarbeiterin in der Firma meines Vaters, der Firma Blechtech AG, kennengelernt. Diese ist Kundin der Neutrass. In einem Unternehmen mit Verantwortung für über 20 Mitarbeiter sind vertrauenswürdige Partner natürlich sehr wichtig und den persönlichen Bezug lernt man dann zu schätzen. Auch als Musikerin braucht man viel Raum und Zeit für Kreativität, da wende ich mich mit Vorsorgefragen lieber an die Neutrass.
Sie haben nebst Ihrer Gesangskarriere auch studiert. Wollten Sie sich nie ganz auf die Musik konzentrieren?
Ich möchte nicht mehr auf die Musik als Beruf verzichten und geniesse die Momente auf der Bühne und «Alles was dazu gehört» extrem. Ich hatte jedoch vor einigen Jahren eine völlig andere Laufbahn eingeschlagen. Ich hatte Respekt davor, die Freude an der Musik zu verlieren, wenn ich mich darauf fokussiere. Das Studium in Kommunikation und Management im Gesundheitswesen war extrem spannend und ich sehe, dass ich mich der Musik einfach gelassener hingeben kann, wenn ich gleichzeitig in einem anderen Bereich gefordert bin.
2017 kam Ihr letztes Album «Slow Motion» auf den Markt. Was sind die nächsten Ziele, die Sie sich gesetzt haben?
Ich schreibe neue Songs für ein fünftes Album. Dieses wird vermutlich im Verlaufe von 2019 erscheinen. Momentan sind wir auch mit den Vorbereitungen für eine winterliche Konzertreihe zu «Slow Motion» beschäftigt. Darauf freue ich mich sehr. Aktuell läuft gerade der Vorverkauf. Wir werden fast ausschliesslich Konzerte in Kirchen geben.
Haben Sie Träume, die Sie sich noch erfüllen möchten?
Einen ganz grossen Traum habe ich mir soeben erfüllt. Ich bin ganz alleine in einem kleinen Bus durch Skandinavien gefahren und habe mir selbst während fünf Wochen bewiesen, dass ich alleine reisen kann und dabei ganz viel Spass hatte. Ich habe unterwegs viele Musiker und Songwriter getroffen und zusammen mit ihnen Songs für mein fünftes Album geschrieben.
Herzlichen Dank, Eliane Müller, für diesen persönlichen Einblick in Ihre Welt.